Charaktererschaffung: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 16. Februar 2019, 17:35 Uhr

Ein Held wird geboren

Am Anfang einer Spielrunde steht für die Spieler die manchmal nicht ganz einfache Aufgabe einen Helden zu erschaffen. Jeder Spieler muss sich dabei grundlegende Gedanken über die Figur machen, die er später spielen möchte. Natürlich gilt es mehrere Faktoren zu beachten, wie z.B. die Hintergrundwelt oder die Rahmenhandlung. Ihr solltet euch deshalb mit dem Spielleiter und den anderen Spielern abstimmen, wie euer Rahmen aussehen soll. MythOS lässt euch in dieser Hinsicht alle Möglichkeiten offen. Ob Steinzeit, Fantasy oder Science-Fiction, das Regelwerk macht hier keinen Unterschied.

Nachdem ihr diese grundlegenden Dinge geklärt habt, stellen sich natürlich noch andere Fragen:

  • Was macht die Figur aus, die ich spiele?
  • Woher kommt sie?
  • Was hat sie schon alles durchgemacht?
  • Worin ist sie gut und was kann sie überhaupt nicht?

Diese Fragen solltet ihr alle beantworten und zumindest im Geiste ein Charakterkonzept erstellen. Mit jeder Antwort, die ihr euch gebt, wird sich eure Figur mit Leben füllen. Und das ist gut so, denn genau darum geht es beim Rollenspiel. Ihr werdet schon bald ein Bild vor Augen haben und nach und nach werden weitere Details sichtbar. Doch glaubt nicht, dass dieser Prozess nach der Charaktererschaffung abgeschlossen sein wird. Charaktere entwickeln sich stark im Spiel. Wie man im echten Leben an einem Freund immer wieder neue Wesenszüge entdeckt, so wird sich auch euer Charakter ab und zu in ganz neuem Licht präsentieren. Seid also nicht enttäuscht, wenn ihr zunächst nur ein schwaches Bild eures Helden zeichnen könnt. Eure Aufgabe ist mit der eines Buchautoren vergleichbar, der einer neuen Romanfigur Leben einhauchen will. Das ist gewiss nicht einfach, aber ihr habt den Vorteil, dass euch kein Verleger im Nacken sitzt!

Wenn das Konzept eures Helden steht solltet ihr dies schriftlich festhalten. Das ist nicht nur von Vorteil, wenn ihr euch später an Details erinnern wollt, sondern auch für den Spielleiter, der seine Heldengruppe vor dem Spiel kennen sollte. Theoretisch könnt ihr eure Gedanken ausformulieren und eurem Spielleiter geben. Es gibt durchaus Rollenspielrunden, die so funktionieren. 99 Prozent aller Rollenspielsysteme nutzen hierfür allerdings einen Notizzettel, den sogenannten Charakterbogen. Auch für MythOS wurden keine Kosten und Mühen gescheut, um einen solchen Charakterbogen zu entwickeln. Er hilft euch alles notwendige festzuhalten und garantiert später einen reibungslosen Ablauf im Spiel.

In MythOS sind nur eine handvoll Regeln notwendig um den Charakterbogen auszufüllen. Diese Regeln dienen dazu, Charaktere vergleichbar zu machen. Ihr werdet also auf einen Blick sehen können, welcher Held stärker, klüger oder geschickter ist.

Es geht ans Eingemachte

Nachdem euer Charakterkonzept steht könnt ihr bereits einige Felder auf dem Charakterbogen ausfüllen. Name, Größe, Gesinnung und ähnliches sollten euch schon bekannt sein oder ihr saugt sie euch jetzt aus den Fingern. Diese Werte könnt ihr frei wählen.

Anmerkung für Hack'n'Slay Fans: Wer diese Werte anhand seiner Rasse oder seines Volkes gerne auswürfelt, möge eine Liste des Zufalls zusammenstellen. Wenn es nach mir geht bleibt das jedoch ein Link auf eine leere Seite.

Kommen wir nun zu den Entwicklungspunkten. Jeder Spieler hat am Anfang eine bestimmte Zahl an Entwicklungspunkten für seinen Charakter zur Verfügung. Mit diesen Punkten kann er sich die folgenden Dinge für seinen Charakter „kaufen”:

Wie viele Entwicklungspunkte am Anfang zur Verfügung stehen muss der Spielleiter mit der gesamten Runde festlegen. Für ein übliches Fantasy-Szenario entscheiden wir uns meistens für 30 Entwicklungspunkte. Je nachdem, was ihr für Charaktere erstellt, können aber auch mehr, z.B. 50 Punkte für eine Gruppe von Superhelden, oder weniger, z.B. 20 Punkte für unerfahrene Charaktere, festgelegt werden. Sogar 0 oder weniger Entwicklungspunkte sind theoretisch möglich. Hier müssen dann zunächst über negative Fertigkeitswerte oder Nachteile Entwicklungspunkte gekauft werden.

Werte einkaufen mit Entwicklungspunkten

Da ihr nun wisst, wie viele Entwicklungspunkte euch zur Verfügung stehen, wollen wir mit Ihnen einkaufen gehen. Das funktioniert übrigens analog zu den Regeln über das Sammeln von Erfahrung. Ihr werdet also später noch einmal auf diese Regeln stoßen.

Zunächst gehen wir davon aus, dass euer Charakter alle Grundwerte, Fertigkeiten, etc. auf 0 beherrscht. Fähigkeiten, die weiterhin auf 0 bleiben sollen, braucht ihr euch nicht aufzuschreiben (wäre auch eine ganze Menge, was man da alles aufschreiben müsste). Interessant sind nur Werte, die von der Norm abweichen, also größer oder kleiner als 0 sind. Ihr wählt euch nun also eine Fähigkeit aus, die ihr entwickeln wollt. Wichtig ist jetzt, dass ihr zunächst immer nur einen Punkt nach oben oder nach unten entwickeln könnt. Das heißt am Anfang könnt ihr die Fähigkeit nur auf +1 oder -1 entwickeln.

Dabei entstehen Kosten in der Höhe, auf die der Wert entwickelt werden soll. Das bedeutet, möchtet ihr eine Fähigkeit auf +1 entwickeln, dann kostet das einen Entwicklungspunkt. Umgekehrt entstehen bei der Entwicklung auf -1, Kosten von -1 Entwicklungspunkt (das heißt ihr bekommt einen Entwicklungspunkt dazu).

Wenn ihr euch die Entwicklungskosten abgezogen (bzw. bei negativer Entwicklung entsprechend gutgeschrieben) habt, könnt ihr entweder zur nächsten Fähigkeit übergehen oder diese Fähigkeit weiter entwickeln. Wollt ihr also eine Fähigkeit, die ihr eben auf +1 entwickelt habt, auf +2 weiterentwickeln, fallen weitere zwei Entwicklungspunkte Kosten an. Insgesamt also drei Entwicklungspunkte, um eine Fähigkeit von 0 auf +2 zu entwickeln.

Um gerade am Anfang wilde Rechenorgien zu vermeiden hier eine kleine Tabelle, die die Kosten zeigt, um einen Wert von 0 auf eine bestimmte Qualität zu entwickeln:

Wert entwickeln von 0 auf -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5
Kosten in Entwicklungspunkten -15 -10 -6 -3 -1 0 1 3 6 10 15

Damit könnt ihr nun solange fortfahren bis ihr mit eurem Charakter zufrieden seid und eure zur Verfügung stehenden Entwicklungspunkte auf 0 oder im positiven Bereich stehen. Wenn ihr Entwicklungspunkte übrig behaltet ist das nicht weiter wild. Diese könnt ihr als allgemeine Erfahrungspunkte auf eurem Charakterbogen notieren. Nicht erlaubt ist hingegen ein negatives Entwicklungspunktekonto. Ein solches muss auf jeden Fall mit dem Spielleiter abgeklärt werden.

Schicksalspunkte kaufen

Auch Schicksalspunkte können über Entwicklungspunkte gekauft werden. Es gilt das gleiche Prinzip wie bei den anderen Fähigkeiten, das heißt ein Schicklsalspunkt kostet einen Entwicklungspunkt, zwei Schicksalspunkte drei Entwicklungspunkte usw. Es können bei Charaktererschaffung maximal 5 Schicksalspunkte gekauft werden, später kann man aber mehr Schicksalspunkte horten.

Theoretisch ist es auch möglich eine negative Anzahl an Schicksalspunkten zu erwerben. Diese negativen Schicksalspunkte können dann vom Spielleiter verwendet werden um das Blatt gegen den Charakter zu wenden. Wir raten jedoch von dieser Möglichkeit ab.

Weiterführende Artikel

  • Charakterkonzept: Was zu einem Charakterkonzept gehört und wie ihr es erstellt.
  • Charakterbogen: Der Notizzettel zum Runterladen und wie ihr ihn verwendet.
  • Fertigkeiten: Was Fertigkeiten sind und wie ihr sie bei Charaktererschaffung bekommt.
  • Vor- und Nachteile: Was Vor- und Nachteile sind und wie ihr sie bei Charaktererschaffung bekommt.
  • Schicksalspunkte: Was macht einen Helden zum Helden?